Ein stetiges Auf und Ab bei Temperaturen und Niederschlägen und gleichzeitig in der Gefühlswelt der Winzer: Entscheidend für die Qualität der Trauben war, dass die Reben keine „nassen Füße“ bekommen haben.
Nach einem milden Winter startete die Vegetation extrem früh. So hatten wir mit dem 7. April einen der frühesten Austriebe seit Menschengedenken. Nachdem die ersten vier Monate des Jahres durchweg zu warm waren, fiel dann der Mai etwas zu kühl aus. So verzögerte sich auch die Entwicklung zwischen Austrieb und Blüte, die aber doch noch knapp zwei Wochen vor dem langjährigen Mittel lag. Der Fruchtansatz war gleichmäßig und erfreulich, die Winzer gut gelaunt. Die gute Laune ging aber dann im Juli und August aufgrund der starken und nachhaltigen Niederschläge zunehmend verloren. Summa summarum lagen die Regenfälle in diesen beiden Monaten zwei- bis dreimal höher als üblich. Den Regen konnten natürlich auch wir nicht abstellen, aber entscheidend war, die Weinberge entsprechend zu führen. Unser Glück war, dass wir auf Weingut Robert Weil auf jegliche Düngung verzichtet hatten.
Durch die kargen Gesteinsböden unserer Berglagen sind unsere Trauben sowieso kleiner. Zudem ist die Wasserabführung durch eine hervorragende Drainage perfekt. Und mit der kompletten Begrünung unserer Weinberge, um weiteres Wasser abzuziehen, haben unsere Reben niemals nasse Füße bekommen.
Außerdem wurden wir beim ökologischen Weinbau mit der natürlichen Rebenstärkung und dickeren Beerenhäuten sehr belohnt. So konnten wir trotz weiterem unbeständigen Frühherbst- und Herbstwetter die Gesunderhaltung unserer Trauben garantieren, und diese hatten genügend Zeit am Rebstock, um die physiologische Reife zu erreichen.
Unsere Trauben in den Kiedricher Berglagen haben wirklich super ausgesehen und am wichtigsten, sie haben perfekt geschmeckt!
Und trotzdem war die Ernte 2014 auch bei uns eine Herausforderung!
Das Zeitfenster für die Einbringung gesunder, physiologisch reifer Trauben war nämlich nur sehr klein, und unsere 80 Erntehelfer hatten alle Hände voll zu tun!
So konnten wir hervorragende Qualitäten sowohl vom trockenen Gutswein über den Ortswein, bis zu beiden Ersten Lagen Klosterberg sowie Turmberg als auch von der Grossen Lage Gräfenberg einbringen - aber nicht nur bei den trockenen Weinen, sondern letztlich, zwar in nur winzigen Mengen, auch bei den frucht- und edelsüßen Prädikaten.
Der Jahrgang 2014 ist also der 26. Jahrgang in ununterbrochener Folge auf Weingut Robert Weil mit Beerenauslese und Trockenbeerenauslese.
Die Erntemenge entspricht dem langjährigen Durchschnitt, wobei die edelsüßen Prädikate, wie oben geschrieben, nur in winziger Menge eingebracht werden konnten.