Lagen

UNSERE KIEDRICHER BERGLAGEN

Auch wenn der Rheingau mit 3.000ha zu den kleineren deutschen Weinanbaugebieten gehört, so weisen seine Weinberge doch eine große geologische Vielfalt auf. Sie gliedern sich entlang des Rheins in drei Zonen: Weinberge in Rheinnähe, Weinberge auf dem höher gelegenen mittleren Plateau und die Weinberge als Höhenlagen an den Ausläufern des Taunus. In diesen Höhenlagen (bis 240m über NN) rund um Kiedrich liegen die drei Berglagen von Weingut Robert Weil: Kiedricher Klosterberg, Kiedricher Turmberg und Kiedricher Gräfenberg. Perfekte Besonnung mit entsprechend hohen Temperaturen und eine gute Belüftung durch die Winde, die vom Taunus her ins Rheintal ziehen, zeichnen das Mikroklima dieser drei Süd-West-Lagen aus. Zudem wurzeln die Reben auf den gesteinsreichen Böden der drei Höhenlagen sehr tief, wobei wasserhaltende Bodenschichten eine gute Wasserversorgung der Reben garantieren. Steigung (bis zu 60%),

Exposition (Süd-West) und gute Erwärmbarkeit der kargen Gesteinsböden sind die Parameter für drei perfekte Riesling-Lagen, in denen auch durch ideale Belüftung lange Hängezeiten bis weit in den November hinein möglich sind. Die aus lockerbeerigen, geschmacksintensiven Trauben gewonnenen Weine zeigen das perfekte Bild des Rieslings: feine Säure sowie hohe Mineralität und Komplexität bei gleichzeitiger Finesse und Eleganz.

Die Lagen von Robert Weil

 

 

Kiedrich Klosterberg

Der Name Klosterberg geht auf den alten Verbindungsweg zurück, der vom Kloster Eberbach über die Liegenschaften der Abtei in Kiedrich zur Klostermühle bei Eltville führte und der als „Closterweg“ die Lage querte.

Boden: Die mittel- bis tiefgründigen, steinig-grusigen Böden der Südwestlage weisen devonisches Gestein (bunte Schiefer) und vor- devonische Gesteine (Phyllite und Serizitgneis) auf. Das Phyllit-Gestein (ein metamorpher Tonschiefer), das in allen drei Berglagen vorkommt, bildet im östlichen Teil des Rheingaus eine markante Vorbergzone, die dem eigentlichen Bergkamm des Taunus vorgelagert ist. Phyllit-Böden sind sehr mineralreich, und die Gesteins verwitterung sorgt für eine stetige Nachlieferung von Mineralstoffen.

Kiedrich Turmberg

Der Lagenname Turmberg leitet sich vom erhaltenen Bergfried der ehemaligen Burg Scharfenstein ab, die um 1160 auf dem nordöstlich von Kiedrich gelegenen Bergsporn auf Veranlassung der Mainzer Erzbischöfe als Schutzburg erbaut wurde. Mit dem Weingesetz von 1971 und dessen Novellierung der Weinbergsrolle ging die alte Lagenbezeichnung „Kiedricher Turmberg“ zusammen mit anderen kleineren Lagen in der Lage „Kiedricher Wasseros“ auf. Im Jahre 2005 wurde sie als Einzellage und Monopolbesitz des Weingutes Robert Weil mit 3,8 ha in den Parzellen des ehemaligen Turmbergs wieder eingesetzt.

Boden: Die steinig-grusige Schieferkippe des Turmberg-Bergsporns besteht aus hohen Anteilen von Phylliten mit Lösslehmbeimengungen.

Kiedrich Gräfenberg

Ein erster urkundlicher Beleg von 1109 erwähnt die Rodung des Gräfenberg als Allod der Rheingrafen und benennt die berühmte Lage auch als „mons rhingravii“ (Berg des Rheingrafen). In zwei Urkunden von 1258 und 1259 ist dann erstmals der Name „Grevenberg“ nachgewiesen. Zum Ende des 19. Jahrhunderts begann die große Karriere des Gräfenbergs. In diesen Zeiten höchster Reputation für die Rieslinge vom Rhein, fehlten die Gräfenberg-Rieslinge des Hauses Dr. Robert Weil weder an den Tafeln der europäischen Königs- und Kaiserhäuser noch auf den Weinkarten der internationalen Grand Hotels. Die preußischen Lagenklassifikationen dieser Zeit wiesen ihm und seinem Nachbarn, dem Turmberg, stets die höchste Einstufung zu. Die Historie des Gräfenbergs sowie sein Boden, seine
geographische Besonderheit und sein cool climate-Mikroklima stehen für das idealtypische Terroir eines Grand Crus alias einer GROSSEN LAGE. So gilt der Gräfenberg heute unter den Beobachtern der internationalen Weinwelt als ein „Leuchtturm“ und als ein „großer Klassiker“.

Boden: Der steinig-grusige Boden des Gräfenbergs weist einen hohen Gesteinsanteil aus Phyllit auf, der zusätzlich mit Lösslehmen durchsetzt ist. Diese Komposition des Bodens aus hohem Gesteinsanteil und wasserhaltenden Schichten gibt dem Gräfenberg eine optimale und ausgewogene Wasserversorgung.