Zwei Monate des Jahres 2001, September und Oktober, haben die Gefühlslage der Winzer und die Qualität des Jahrganges 2001 entscheidend beeinflusst.
Da war zunächst der September, der mit seinen ausdauernden Regenfällen all die Erinnerungen an das Jahr 2000 aufkommen ließ. Die positive Entwicklung während der Vegetationszeit schien damit gefährdet. Auf eine zeitgerechte Blüte bei leicht kühlen Temperaturen waren mit Juni, Juli und August drei Monate mit einem überwiegend ausgewogenen Verhältnis zwischen Niederschlagsmenge und guten Durchschnitts-temperaturen gefolgt. Dies führte zu einem frühen Reifebeginn beim Riesling Mitte August. Interessant ist sicher die Beobachtung, dass sich die Vegetation und somit der Reifebeginn in den letzten zehn Jahren im Vergleich zu den vier vorangegangenen Dekaden deutlich nach vorne verlagert hat.
Auf den verregneten September, der zwischenzeitlich viele Hoffnungen zunichte machte, folgte ein Oktober mit ausgeglichenem Wetter und damit wiederum die Wende. Es wurde ein sprichwörtlich „Goldener Oktober“, der sich äußerst positiv auf die Mostgewichte auswirkte und eine hohe Ausreifung der Trauben brachte.
So kann man sicher sagen, dass die sehr guten Qualitäten des Jahrganges 2001 nur auf Grund der positiven Bedingungen während dieses Monats möglich waren. Hierbei waren insbesondere die Höhenlagen des Rheingaues mit hohem Gesteinsanteil, wie Rauenthal, Hallgarten und auch Kiedrich, aber auch Rüdesheim und Lorch bevorzugt. In den schwereren Weinbergsböden in Nähe des Rheines mit ihrer höheren Wasserhaltekraft beschleunigte das feucht-warme Wetter Ende September die einsetzende Fäulnis.
Wir konnten auf Weingut Robert Weil mit dem Jahrgang 2001 einen sehr hohen Anteil an Prädikatsweinen einbringen und dies auch ab Ende Oktober mit absoluten Spitzenmostgewichten in den einzelnen Prädikatsstufen. Großartige trockene Weine mit Mostgewichten um die 95° Oechsle aus kerngesundem Lesegut kennzeichnen den Jahrgang ebenso wie die edelsüßen Weine bis hin zu Trockenbeerenauslesen jenseits der 200° Oechsle. Mit der Ernte eines Eisweines mit 180° Oechsle am 14. Dezember war es für Weingut Robert Weil möglich, auch im dreizehnten Jahr in ununterbrochener Folge alle Prädikate bis zum Eiswein und zur Trockenbeerenauslese einzubringen.
Die Weine des Jahrganges 2001 zeigen sich als sehr dicht, extraktreich und nachhaltig. Sie sind von eleganter Säure mit hohem Weinsäureanteil und feiner Fruchtaromatik geprägt. Der Jahrgang wird im Gesamten zweifelsohne zu den besten der letzten Jahrzehnte auf Weingut Robert Weil gehören.
Mit 48 hl/ha sind die Erträge für den Jahrgang 2001 auf Weingut Robert Weil deutlich niedriger als im langjährigen Schnitt. Diese niedrige Erntemenge ist nicht nur auf die Selektion während der Ernte zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Mengenreduzierung über das ganze Jahr zugunsten der Qualität.